Sonntag, 18. März 2012

Auswirkung von Rösler+Röttgen auf die EEG-Vergütung für PV-Anlagen

Strom aus PV-Anlagen wird ab 1.4.2012 voraussichtlich nur noch mit 19,5 Cent pro KWh vergütet. Für Anlagen mit mehr als 10 KWp gibt es jedoch abhängig von der Anlagengröße noch weniger. Es ergeben sich abhängig vom Inbetriebnahmedatum und der Anlagengröße folgende Vergütungssätze:
(auf der X-Achse ist die Anlagengröße in KWp aufgetragen)
EEG-Vergütungssätze abhängig von der Anlagengröße in KWp 


Man sieht: eine Anlage mit 50 KWp erzielt zum 1.4.2012 12 Cent weniger als eine Anlage die 5 Monate früher in Betrieb gegangen ist. Schon 2014 wird deutlich weniger gezahlt, als ein Off-Shore Windpark erhält.

Es kommt aber noch hinzu, dass nur noch 85% des Stroms überhaupt vergütet wird. Wenn man diesen Faktor von 0,85 noch mit einrechnet, ergibt sich folgende, tatsächliche EEG-Vergütung:
EEG-Vergütungssätze abhängig von der Anlagengröße in KWp  (85%)

Ab 1.4.2012 gibt es ab 30 KWp nur noch 14,9 Cent/KWh und damit weniger als ein Offsore-Windpark. Jetzt stellt sich mir die Frage, warum ein Offshore-Windpark höher gefördert wird als eine dezentrale PV-Anlage obwohl für den Offshore Windpark kostbare Natur verbraucht wird und Höchstspannungsleitungen durchs ganze Land gebaut (und bezahlt) werden müssen und ca. 10-15% der teuer bezahlten Energie durch Leitungsverluste und Umspannverluste verloren gehen. All dieses wird bei PV-Dachanlagen vermieden.

Jetzt könnte man auf die Idee kommen, den PV-Strom selbst zu verbrauchen. Diese Idee haben Rösler+Röttgen auch erkannt und daher durch eine komplette Streichung der Eigenverbrauchsvergütung einen Riegel vorgeschoben. Für eine KWK-Anlage mit CO2-Ausstoß gibt es 5 Cent/KWh für den Eigenverbrauch.  Für eine CO2-freie PV-Anlage gibt es nichts.
Geht es hier tatsächlich um den Schutz der Verbraucher vor den hohen Solarstromkosten oder eher um eine Umverteilung von Fördergeldern weg von dezentralen PV-Anlagen hin zu Offshore-Windparks und Kohle-KWK-Anlagen, die von RWE, EON und Vattenfall in einem quasi-Monopol errichtet werden?

Sonntag, 5. Februar 2012

HTTP-Schnittstelle des Solarlog 200

Das Solarlog bietet keine dokumentierte HTTP-Schnittstelle, über die man Leistungsdaten auslesen könnte.

Allerdings ist der Web-Client des Solarlog mit Java-Script programmiert und holt die Daten vom Server per HTTP ab. Mittels Firefox-Addon live http headers kann man diese interne HTTP-Schnittstelle analysieren und stößt auf folgende Schnittstelle, die zur Anzeige der Tageswerte aufgerufen wird:

In der täglichen Übertragung werden folgende Dateien geschickt:
  • base_vars.js
  • days.csv
  • days.js
  • days_hist.js
  • events.js
  • events_day.js
  • ftpstat.csv
  • min_cur.js
  • min_day.js
  • min140807.csv
  • min140807.js
  • min140808.csv
  • min140808.js
  • min140809.csv
  • min140809.js
  • months.csv
  • months.js
  • pm.csv
  • pm.js
  • years.csv
  • years.js
Man sieht, dass die Tages, Monats und Jahreswerte immer komplett übertragen werden. Zusätzlich die Anlagenkonfiguration. Zusätzlich werden die Minutenwerte der letzten 3 Tage gesendet (aktueller Tag und letzte 2).
So 600-700 kB kommen da pro Tag zusammen.


Freitag, 3. Februar 2012

PV-Monitoring: Das geniale aber lieblose Solarlog 200

Seit dem 31.1.2012 habe ich das Solarlog 100 durch ein brandneues Solarlog 200 aus dem Hause http://www.solar-log.com ersetzt und messe jetzt Stromerzeugung und Stromverbrauch:  http://www.solarstatistik.de/1768/

Leider ist die Firmware 2.7.0 Build 43 - 09.01.2012 lieblos gemacht und passt nicht zu dem eher hochpreisigen Produkt.

Ungünstige Farbauswahl:
Verbesserungswürdig ist die Farbgebung der dunkelgrünen Kurve auf dunkelblauem Hintergrund:


Widersprüchliche Eigenverbrauchsquote:
Auf der veröffentlichten Web-Seite wird der Stromverbrauch mit der zeitgleichen Stromerzeugung ins Verhältnis gesetzt und als "Eigenverbrauch von 47% ausgewiesen".

Beim  direkten Zugiff auf den internen Web-Server des Solarlog wird jedoch die Gesamterzeugung mit dem zeitgleichen Verbrauch ins Verhältnis gesetzt und eine Eigenverbauchsquote von 13% ausgewiesen.


Das ist offenbar ein Begriff für 2 unterschiedliche Sachverhalte. Ersteres würde ich als Eigenerzeugungsquote bezeichnen und letzters als Eigenverbrauchsquote. Es wäre schön, beide Zahlen sowohl auf dem externen Web-Server als auch dem internen Web-Server mit den korrekten oder zumindest unterscheidbaren Begriffen wiederzufinden.

Schwer verständliche Monatsdarstellung:
Ich verstehe die Monatsübersicht nicht. Der Verbrauch ist rot. Das ist ok.
Die Stromerzeugung ist grün (leider wieder auf blauem Grund) und gleichzeitig auch gelb.
Die grüne Säule steht auf der roten und die gelbe steht daneben, beide sind aber gleich hoch.
Es wird hier also offenbar kein Eigenverbrauch oder Fremdbezug oder Nettoeinspeisung dargestellt sondern einfach nur die gleiche Information 2 mal.
Mir ist dabei unklar, wieso man Strombezug und Stromerzeugung aufeinanderstapelt. Was soll die Aussage sein?


Vorschlag für Monatsdarstellung:
Nützlich wäre es, wenn der rote Balken unterteilt wäre in
  • unterer teil rot: Verbrauch als Netto-Strombezug
  • oberer teil: orange: Verbrauch als Eigenverbrauch
Auf dem unteren roten Teil könnte dann die grüne Säule stehen und die Nettoeinspeisung darstellen.

Euch eine Anzeige der Eigenverbrauchsquote und Eingenerzeugungsquote für den Monat wäre als Zahlenwert  unterhalb des Diagrams sehr nützlich und gar nicht schwer zu errechnen.

Fazit:
Liebe Solare Datensysteme GmbH: ich bin voller Hoffnung auf eine neue Firmware, die nicht nur durch gute Ingenieurstechnik sondern auch durch Ergonomie und Verständlichkeit überzeugt.

Sonntag, 29. Januar 2012

Photovoltaik Monitoring-Lösungen



  • Windows-Software bzw. Fritzbox-Software zur Wechselrichterüberwachung (mittels RS 485 / Eithernet-Adapter): http://www.amhamberg.de/solarlogger.aspx
  • http://energiethemen.blogspot.com/2011/12/monitoring-des-stromverbrauchs.html

Montag, 23. Januar 2012

Photovoltaik: der Preis für den selbstgenutzten Strom

Der sogenannte Selbstverbrauch des erzeugten PV-Stroms wird durch die EEG mit einem Zuschlag vergütet. Daher ist es günstiger, den Strom selbst zu verbrauchen, als ihn ins Netz einzuspeisen. Aus der Differenz zwischen der Einspeisevergütung und der EEG-Zulage für den Selbstverbrauch gibt sich der Strompreis des Selbstverbrauchs. Dieser Preis ist daher der "Marktwert" für selbstverbrauchten PV-Strom.

Für einen Selbstverbrauch von unter 30% ergeben sich 16,38 Cent/KWH und für den Anteil der über 30% liegt 12,0 Cent/KWH. Daraus resultiert ein Marktwert für den Selbstverbrauch - abhängig vom Anteil des Selbstverbrauchs entsprechend der folgenden Grafik (alle Preise zzgl. MwSt):

Bei der regelmäßigen Absenkung der Einspeisevergütung werden die Sätze der Eigenverbrauchsvergütung derzeit vom Gesetzgeber immer so angepasst, dass die Preise von 16,38 und 12 Cent/KWH unverändert bleiben.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Erneuerbare-Energien-Gesetz#Photovoltaik

Voraussichtlich ab 2014 wird sich dieser Marktpreis des Selbstverbrauchs jährlich reduzieren, da die der Selbstverbauchszuschuss des EEGs dann 0,00 Cent erreicht hat und damit nicht mehr gesenkt werden kann. Damit ist die Netzparität dann ganz ohne EEG-Zuschuss erreicht: http://de.wikipedia.org/wiki/Netzparit%C3%A4t

P.S: Die o.g. Berechnung gilt für Anlagen bis 30 KWp. Bei größeren Anlagen sind die Sätze niedriger.